Die Gertrudisklinik Leun ist zweifellos eine der renommiertesten Parkinsonfachkliniken in ganz Deutschland und neben einer weiteren Klinik in Kassel die einzige neurologische Facheinrichtung Hessens. Seit der Eröffnung des ehemaligen Sporthotels am 01.07.1995, wurde sie zweimal umgebaut. Schaut man sich heutzutage in der Einrichtung um, hat diese längst Hotelcharakter und genügt modernsten Standards. Bei der Gertrudisklinik handelt es sich allerdings nicht um eine Reha-Klinik, sondern um ein Akut-Krankenhaus, welches knapp 120 Mitarbeiter zählt.

In ihrer täglichen Arbeit widmen sich die dortigen Ärzte und Pflegekräfte der Therapie von Parkinson erkrankten Patienten. Diese ist äußerst umfangreich, konzentriert sich aber vor allem auf die Einstellung wirksamer Medikamente, auf Bewegung und andere Formen der Therapie. Das durchschnittliche Erkrankungsalter der Patienten liegt bei Mitte 50. Das Erkrankungen im frühen Alter entdeckt werden können, liegt vor allem an der immer besseren Diagnostik. Durch eine optimale Behandlung kann die Erkrankung gestoppt, aber nicht geheilt werden.
Für das Klinikpersonal wird die Behandlung der Patienten mit zunehmender Dauer aber zu einer größeren Herausforderung. Denn die Verweildauer eines Parkinson-Patienten wird in regelmäßigen Abständen vom Gesetzgeber angepasst. Leider häufig zu Lasten der Betreffenden. Die durchschnittliche Verweildauer betrug vor wenigen Jahren noch ca. 3 Wochen, heute sind es lediglich 16 Tage, was sich negativ auf die Behandlungsergebnisse niederschlägt.

Bürokratie, Preissteigerungen und Fachkräftemangel sind die zentralen Herausforderungen

Doch für die Gertrudisklinik in Leun sind das längst nicht alle Herausforderungen. Insbesondere die überbordende Bürokratie, allgemeine Kostensteigerungen und der Fachkräftemangel sind als die größten Probleme einzustufen. Gergö Krichenbaum, Geschäftsführer der Getrudisklinik, sagte: "Während vor allem die Behandlungskosten durch die allgemeinen Preissteigerungen in die Höhe gestiegen sind, sind die Erstattungen der Kostenträger kaum bis gar nicht gestiegen. Das ist für uns eine enorme Belastung, auch was die Zukunft betrifft."
Ähnlich wie in anderen Betrieben ist vor allem die Bürokratie ein großer Ballast für das Personal und die diensthabenden Ärzte. Die Dokumentationen der Behandlungen sind über die Jahre zu stark hochgefahren worden. Den Kliniken und den handelnden Personen wird hier zu selten vertraut, was dazu führt, dass wertvolle Zeit, die mit dem Patienten verbracht werden könnte, mit Formalitäten verbracht wird.
Auch zum Thema Fachkräftemangel in den Krankenhäusern gab es einen intensiven Austausch. Vor allem Physiotherapeuten werden in der neurologischen Fachklinik händeringend gesucht. Der heimische Landtagsabgeordnete Frank Steinraths erhofft sich zukünftig, dass vor allem der heimische Markt und das Potenzial in den europäischen Nachbarländern stärker ausgenutzt wird. "Die Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte müssen hier wirksam beschleunigt werden und in Deutschland müssen wir massiv auf die eigene Ausbildung des eigenen Nachwuchses setzen."
Besonders unter diesen, teils schwierigen Rahmenbedingungen, war sich die Delegation von CDU und JU-Mitgliedern einig, dass die Gertrudis-Klinik einen wichtigen Beitrag für unsere Region leistet.

V.l.n.r: Niklas Müller, Lisa Schäfer (beide Junge Union), Brigitte Krug, Martin Dietz (beide CDU), Frank Steinraths (Landtagsabgeordneter), Kim Robert Trapp (Stadtverbandsvorsitzender CDU Leun), Konstanze Grabitzky (Verwaltungsleiterin Gertrudis Klinik), Gergö Krichenbaum (Geschäftsführer Gertrudis Klinik)

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